Jagd in Spanien - ein kontroverses Thema


Die Jagd ist eine der Aktivitäten, die in der spanischen Gesellschaft sehr unterschiedlich bewertet wird

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Eckdaten zur Jagd in Spanien

Die Statistiken zur Jagd in Spanien erscheinen immer mit Verzögerung. Die folgenden Zahlen stammen aus dem Jahr 2019.

Es gab im Berichtsjahr in Spanien knapp 745.000 Personen mit einer Jagdlizenz. Noch zwei Jahre vorher lag die Zahl der Lizenzen noch bei 828.000 Die meisten Lizenzen entfielen 2019 auf Andalusien (32 %), Castilla-La Mancha (13 %) und Castilla y Leon (12 %).

Es wurden 2019 rd. 20,4 Millionen Tiere getötet, von denen es sich zu fast 2/3 um Vögel handelte. Die Vogeljagd ist auch dafür verantwortlich, dass die Anzahl getöteter Tiere trotz einer geringeren Zahl Jäger zugenommen hat. Der Großteil der sonstigen getöteten Tiere waren Kaninchen. Sie stellten zugleich auch die am meisten gejagte einzelne Tierart dar.

Die Bedeutung der Großwildjagd war vergleichsweise gering. Bei den erlegten Tieren handelte es sich überwiegend um Hirsche und Wildschweine.

Die Jagd als Problemfall für PLUTO

Ein großer Teil der von uns in den Gemeinden Benissa und Teulada beobachteten schlimmen Lebensumstände von Hunden steht in direktem Zusammenhang mit der Jagd.

Hier ist zum einen auf in enge Verließen eingesperrte Podencos (spanische Jagdhund-Rasse) zu verweisen, zum anderen auf illegale Züchter, die  Hündinnen als „Brutmaschinen“ missbrauchen sowie auf Jagdhunde, die vernachlässigt oder ausgesetzt werden, wenn sie nicht mehr für die Jagd geeignet sind.

Bisher haben wir mit unseren Bemühungen, die Lebensumstände der Tiere zu verbessern, fast keinen Erfolg, da

  • Jäger und Jagdvereine kein Interesse an einem Dialog hatten
  • Das für unsere Region zuständige Gericht in Denía bisher bei jeder Anzeige die Meinung vertrat, dass kein strafrechtlicher Tatbestand vorlag
  • Die Verantwortlichen in den Rathäusern bisher kaum Bereitschaft zeigten, ernsthaft gegen Verstöße der gültigen Gemeindeverordnung anzugehen.

Die Jagd als Problemfall für Anwohner

Von Personen, deren Grundstücke an Jagdgebiete angrenzen, hören wir immer wieder Klagen über

  • Lärmbelästigung,
  • Umweltverschmutzung durch Patronen sowie
  • Angst um die eigene Sicherheit und die der Haustiere.

Teilweise wird berichtet, dass Jäger sich nicht an den vorgeschriebenen Abstand zu Wohnhäusern halten und direkt am Grundstück auftauchen.

Ein besonders eklatanter Verstoß in diesem Zusammenhang:

  • Ein befreundeter Tierschutzverein hielt mit der Kamera fest, wie Jäger auf sein Grundstück eindrangen, das als Zufluchtsstätte für eine Vielzahl von Tierarten dient.